3. DMJ-Juniorteamseminar: Kooperation mit Schulen mit dem Schwerpunkt Menschen mit Behinderung
Nach zwei erfolgreichen Seminaren im Jahr 2015 fand am 26.-28. Februar die erste Juniorteam-Veranstaltung dieses Jahres statt. Ausrichtungsort war die Sportschule Kaiserau in Kamen, ehemaliges Leistungszentrum des NBV. Leider sind sowohl die legendäre Beton- als auch die Miniaturgolfanlage mittlerweile abgebaut, so dass wir uns sportlich gesehen auf die Halle beschränken mussten. Neben dem Teamleiter Tobias Heintze und der Gastreferentin Eva Töpelt waren neun junge Engagierte anwesend. Michaela Krane vom MSK Neheim-Hüsten war neu zum Team hinzugestoßen.
Nach der Anreise am Freitag und dem folgenden Abendessen trafen wir uns im Seminarraum 1, um zu starten. Mit einer kurzen Vorstellungsrunde wurde das Seminar eröffnet. Nun war es Zeit für Tobias, das Thema vorzustellen und einen Überblick auf die folgenden Abschnitte der Arbeit und die Ziele des Wochenendes zu geben. Das Vorhaben dieses Seminars war es, ein Konzept zu entwickeln, um den Minigolfsport nicht nur auf den Minigolfanlagen anzubieten, sondern auch eine neue Ebene zu schaffen: Minigolf in der Halle mit dem Fokus „Kooperation mit Schulen“. Barrierefreiheit musste hierbei auf jeden Fall gegeben sein, da wir die Inklusionfähigkeit unserer Sportart betonen wollten.
Können wir als "Profis" den Verantwortlichen von Schul-AGs, auch wenn sie keine Minigolfer sind, unseren Sport schmackhaft machen und sie in die Lage versetzen, den Minigolfsport attraktiv und kompetent zu vermitteln? Diese Leitfrage begleitete uns über das Wochenende.
Um einen guten Überblick zu bekommen leitete am Samstagmorgen Eva Töpelt, Trainerin der Jugend beim BGC Leipzig, der im Jahre 2014 das Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein gewonnen hatte und nun eine Schul-AG mit einer Gesamtschule startet, einen Workshop zum Thema. Sie stellte uns zum Einstieg ihr eigenes Konzept für ihr spezifisches Jugendtraining auf der Minigolfanlage vor und erläuterte ihre Planungen für die Minigolf-AG, dich sich sowohl auf Phasen im Klassenraum als auch auf dem Minigolfplatz erstrecken.
Anschließend bearbeitete das Team in Gruppenorganisation verschiedene Fragestellungen. Eine zentrale war, welche Bedingungen gegeben sein müssen, um eine solche AG zu initiieren und zu leiten. Wir erarbeiteten dies für die Person des Lehrers, die Instanz der Schule, die des Vereins oder des Verbandes und den Voraussetzungen in der Umgebung, den Rahmenbedingungen. Die Gruppen präsentierten und diskutierten ihre Ergebnisse.
Anschließend konstruierten wir Bahnen für die Halle, die nur mit den typischerweise in einer Sporthalle vorkommenden Hilfsmitteln gebaut werden durften. Die Komponenten Tempo und Richtung sollten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen einbegriffen werden. Nachdem die einzelnen Gruppen ihre Bahnen präsentiert hatten beendeten wir den theoretischen Teil mit dem Mittagessen und starteten am Nachmittag in die praktische Umsetzung der Bahnen in der Sporthalle.
Jede Gruppe baute hier nun ihre Bahnen auf und testete sie auf Machbarkeit, Funktion und mögliche Verbesserungen. Während der Dokumentation wurden auch schon eigene Einschätzungen zur Schwierigkeit sowie zu der Eignung für den Umgang in der Schule getroffen. Im Verlauf fanden wir immer neue Möglichkeiten für Bahnen und protokollierten ihren Aufbau. Nach dem Abendessen ließen wir den Tag bei einer Partie Kegeln in der Sportschule ausklingen.
Der Sonntagmorgen wurde in zwei Teile geteilt: Ein kleiner Praxisteil zu Beginn für alle und anschließend ein Splitten in zwei Gruppen. Die erste Gruppe beschäftigte sich nochmals intensiv mit den Bahnen und maß sie für die Skizzen genau aus, stellte sicher, dass die Barrierefreiheit gewährleistet ist und legte Bezeichnungen fest.. Die zweite Gruppe übernahm den theoretischen Teil und entwarf die Grundzüge des Layouts. Zum Ende wurden die erarbeiteten Ergebnisse zusammengetragen und eine zusammenfassende Einschätzung über das Wochenende gegeben. Die Evaluation war durchgehend positiv.
Das Juniorteam kam zu dem Fazit, dass es zwar ein recht hoher Aufwand sein wird, den Minigolfsport als Schul-AG zu etablieren, es jedoch durchaus möglich und sicherlich lohnenswert ist. Die Ergebnisse des Wochenendes fließen in die Weiterentwicklung der "Kooperationsbox Minigolf-AG" ein, die als Teil des "Arbeitsbereichs Kooperation Verein, Schule, Verband" die Bildung langfristiger Schul-AGs ermöglichen soll.
Die nächsten Juniorteamseminare finden am 23.-25. September und 04.-06. November statt.
Michaela Krane
DMJ-Juniorteam
» Zurück