WM 2017 Bericht: Könige von Kroatien

Die Dienstreise hat sich gelohnt: Mit drei Gold- und drei Bronzemedaillen kehrten die deutschen Nationalmannschaften heute von der WM aus Kroatien zurück.
 
Dabei war es eine Reise nicht ohne Hindernisse: Das Wetter machte der Delegation doch einige Male einen Strich durch die (Trainings-)Rechnung. Unerwarteter Regen überschwemmte die Anlagen und machte das Training unmöglich. Zudem setzte während des Wettkampfs noch starker Wind ein. Das alles sollte die Elf aber nicht von ihren Zielen abbringen.



Die in der Minigolf-Öffentlichkeit wenig diskutierte Nominierung hatte nur einen echten Neuling aufzubieten: Vanessa Peuker spielte ihre erste Großmaßnahme in der Allgemeinen Klasse. Ansonsten herrschte Erfahrung vor: Die Herren traten mit einem Altersschnitt von knapp 32 Jahren an, die Damen deutlich jünger mit knapp 27 Jahren.

Der Bundestrainer sollte recht behalten, sowohl was die Leistung seiner SpielerInnen anging, als auch die Einschätzung der Gegner.

Die Team-Entscheidung war von Anfang an ein echter Nagelkauer. Nach der Hälfte der Distanz waren vier (!) Teams durch einen Schlag getrennt. Auch nach dem vierten Durchgang waren es nur drei Schläge. Dann gaben unseren Frauen Gas, spielten ihre beste Filzrunde, der nur die Schwedinnen folgen konnten, und schlossen ihre beste Miniaturgolfrunde an. Die Skandinavierinnen ließen sich aber nicht abschütteln und so kam es zum Duell zwischen den beiden Schlussspielerinnen Karin Olsson und Nicole Birkelbach. Nicole hatte einen Schlag vor, als sie die schwierige Bahn 17, den Salto ausließ. Olsson hatte hier die Chance zum Ausgleich, vergab jedoch. Nicole asste das Labyrinth und damit war es geschafft: Das erste Gold für Deutschland!



Bei den Herren führten nach dem ersten Tag vollkommen überraschend die Schweizer, die der deutschen Top-Leistung im zweiten Abschnitt allerdings nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Unser Team kam mit einer 164er-Startrunde auf Filz gut in die Gänge, holte mit einer 123er-Miniaturgolfrunde weitere Schläge und schloss mit einem 160er-Durchgang ab. Dagegen war kein Kraut gewachsen. Mit 21 Schlägen Abstand kam Tschechien auf den Silberrang und die Schweizer sicherten den dritten Platz. Rang vier blieb für den enttäuschenden Mit-Favoriten Schweden.

Damit waren bereits zwei der sechs möglichen Goldmedaillen gesichert. Sollte ein ähnlicher Coup wie bei der letzten WM gelingen, wo alle sechs Goldmedaillen geholt werden konnten?

Es lief nicht ganz so perfekt. Am Ende standen weitere vier Medaillen auf der Habenseite. Melanie Hammerschmidt konnte das über mehrere Runden andauernde Duell um die Krone gegen die Schwedin Karin Olsson (vormals Wiklund) für sich entscheiden: Weltmeisterin im Strokeplay! Die anderen drei Damen erreichten alle das Finale der besten neun.



Bei den Herren gewann der Schwede Alexander Dahlstedt vor seinem Landsmann Fredrik Persson, der in der letzten Filz-Runde eine coole 20 hinlegte. Marcel Noack und Dennis Kapke waren auch ganz nah dran am Titel und landeten nach dem Stechen gegen den unglücklichen Reto Sommer, der vor der letzten Runde noch geführt hatte, auf den Plätzen drei und vier. Walter Erlbruch beeindruckte mit Platz sechs, Alexander Geist wurde Zehnter.

Der Matchplay-Wettbewerb am Abschlusstag begann für die Herren nicht nach Wunsch. Nur Walter und Marcel gelangten in Runde zwei. Dort war dann auch für Marcel Schluss, so dass Walter alleine die deutschen Hoffnungen trug. Er besiegte Sebastian Ekängen im Viertelfinale und unterlag dann dem Tschechen Skaloud denkbar knapp im Stechen. Gegen sein österreichisches Pendant Christian Gobetz gelang ihm im kleinen Finale der Gewinn seiner zweiten WM-Einzelmedaille.

Drei deutsche Damen überstanden ihre erste Runde in voller Stärke. Beim deutschen Match Melanie gegen Nicole Birkelbach setzte sich die frischgebackene Weltmeisterin im Stechen durch und war die einzige verbliebene Deutsche im Wettbewerb. Im Halbfinale war denn gegen die spätere Siegerin Eva Molnarova Schluss, aber das zweite Aufeinandertreffen mit Karin Olsson ging wieder positiv aus: Bronze für die Schwaikheimerin.



So ging eine sehr erfolgreiche Weltmeisterschaft mit einer stimmungsvollen Abschlussfeier im Zaton Holiday Resort zu Ende. Nächstes Jahr findet die EM in Predazzo statt.

Ein ausführlicher Bericht zur WM folgt im nächsten Minigolf Magazin.

Tobias Heintze
Team Öffentlichkeitsarbeit im DMV

(Fotos: WMF)


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